Ulf Wendel

Urlaub… – mit der Sony A700 zum Mittagessen im Vatikan

Wenn Arbeit negative Auswirkungen hat, dann die, daß man den Urlaubsanfang verpennt. In fester Ãœberzeugung, daß ich heute noch keinen Urlaub habe, begann ich fast pünktlich um 9:15 Uhr meine Arbeit. Warum eigentlich? Der Urlaub hat doch am Vortag begonnen… Ein Urlaub von einer Länge wie ich ihn seit 2005 nicht mehr hatte: nächster Arbeitstag 01.04.2008. Unglaublich! Und diesmal scheint es wirklich ein Urlaub zu werden. Also mit wegfahren, ohne Sorgen und ohne E-Mail für eine ganze Woche!

In weiser Vorraussicht habe ich im Vorfeld meine Konica Minolta Dynax 7D gegen den Nachfolger Sony Alpha A700 ausgetauscht. Zwei Jahre sind in der Digitalfotografie eine unendliche Zeitspanne. Jeder, der noch nicht verstanden hat, daß Sensorhalter sehr schnell veralten, möge auf Ewigkeiten der 7D nachtrauern. Vorbei die Zeiten in denen ein Hammer durch die Kamera ersetzt werden konnte. Was zählt sind die inneren Werte – der Sensor. Vorbei die Zeiten der mechanisch komplizierten Drehknöpfe. Ich mochte sie nie: immer mußte die Kamera vom Auge genommen werden, damit Einstellungen an der 7D vorgenommen werden können.

Leichter, schneller, effizienter und das erste Mal eine echte Bildermaschine – das ist die A700. Der Autofokus erinnert nicht mehr an die nunmehr 9(!) Jahre alte Dynax 800si – die 7D erreichte kaum das Niveau derselben. Der AF ist endlich “hinreichend schnell” und trifft praktisch immer im ersten Versuch. Die Konkurrentin von Nikon soll das ganze noch mal schneller schaffen, aber das ist für den Urlaubsfotografen nicht mehr von Belang. Gleiches gilt für das Rauschverhalten. Anstatt die Grenze bei ISO 400 zu setzen, mache ich mir jetzt keine Sorgen mehr um ISO 1600. Das Ding macht einfach feine Bilder… Es ist mir gleich, daß das neue Sony 16-105 lichtschwächer ist als das gute alte 24-85, 28-105 oder 16-80. Einfach die ISO-Einstellung etwas ändern und gut ist.

Der Zuwachs an Auflösung ist willkommen aber kein Kaufargument. Sony hat die rückwärts gerichtete Bedienungslogik der 7D auf ein zeitgemäßes Niveau gehoben. Gleiches gilt für die übrigen Eigenschaften eines Sensorhalters: AF, ISO-Rauschen, eingebaute Bildverarbeitung (bspw. DRO). Die Kamera hat alle traditionellen Stärken von Minolta erhalten. Der Sucher ist nach wie vor einfach nur Klasse. Und wer außer Sony könnte im nächsten Schritt die Vereinigung von Bewegt- und Standbild schaffen? Vielleicht ist die A700 ein letzter Dinosaurier aber es ist ein hochentwickelter. Umsteigen von der 7D auf die A700? Ja, wenn es das Budget erlaubt! Die Sony A700 gibt mir das gleiche gute Gefühl wie meine Sony DSC-V1 von 2004: achte auf das Bild – die Kamera schafft das locker…

Gute Testberichte zur A700 lassen sich leicht finden. Wenige erwähnen, daß das Sony-Objektivangebot noch eine große Schwäche ist. Gebrauchte Minolta-Objektive erzielen Rekordpreise – 10% Plus gegenüber 2006 sind keine Seltenheit. Wer alle gewünschten Objektive im Sony-Angebot findet, der sollte einsteigen. Die A350 zeigt wohin die Reise geht….

Meine Reise geht nach Rom. Dienstag, 18.03.2008 – Einladung zum Mittagessen im Vatikan. Wie zum – ääh besser nicht -, naja, wie hat sie das jetzt schon wieder organisiert. Und “sie” ist nicht die Kamera…

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