Die PHP Unconference Hamburg 2010 endete vor wenigen Stunden. Meine anfängliche Freude wurde längst von einer Frage verdrängt: was wäre, wenn ich 2011 keines der begehrten Tickets erhalte? Angst und Frust bauen sich auf. Ein Ticket für die PHP Unconference zu bekommen ist genauso schwer wie eines der vererbten Dauertickets für Heimspiele des THW Kiel zu bekommen. Nein, eigentlich ist es genauso aussichtsslos wie davon zu träumen ein Ticket für ein Wise Guys-Konzert in der Krusenkoppel während der Kieler Woche zu ergattern. Es ist zum Heulen. Dieses Jahr waren die 250 Tickets wieder binnen Stunden ausverkauft.
Die diesjährige Meisterprüfung des OrgaTeams (Markus Wolff, Florian Blasel, Ekkehard Dörre, Stefan J. Morgenroth, Sven Rautenberg) verlief ereignislos. Alle Prüfungsfragen wurden souverän beantwortet. Bestanden mit Auszeichnung: von den Räumlichkeiten, dem Wireless LAN, der Verpflegung bis hin zum abendlichen (Flash-)Mob stimmte alles, die Erfahrung aus den Ausbildungsjahren (2007, 2008, 2009) hat Meister geformt. Die Sponsoren (InnoGames, Mayflower, Microsoft, apprupt, MySQL) , ohne die es keine Meisterausbildung gegeben hätte, haben eine nachhaltige Investition getätigt.
Das Grundkonzept der Veranstaltung blieb auch dieses Jahr unverändert. Am Morgen eines jeden Veranstaltungstages werden Vortrags- und Diskussionsvorschläge gesammelt. Die gefundenen Themen werden auf Schautafeln festgehalten. Jeder Teilnehmer erhält einige farbige Aufkleber mittels derer er für ein Thema stimmen kann. Manch einer kann es kaum erwarten seine Stimmen abzugeben. Oft entwickelt sich eine Eigendynamik und Kreativität, die kein Programmkomitee einer "normalen" klassischen Konferenz leisten kann. Kein Komitee nimmt Rücksicht auf Firmeninteressen, kein Komitee entscheidet nach Sponsoring, kein Komitee rät welche Themen von Interesse sein könnten. Es sind die Teilnehmer, welche die Inhalte bestimmen.
Bisweilen erhalten vermeintlich "sichere" Vortragsvorschläge aus den Reihen des deutschen Wer-ist-Wer der PHP-Szene wenig Zuspruch. Neue Gesichter präsentieren und profilieren sich mit neuen Ideen. Der offene Wettstreit bringt einen Mix aus Klassikern und Themen, die vermeintlich nicht zu einer PHP-Unkonferenz passen wollen, beispielsweise "Verstehe deinen Projektmanager!" Die Qualität der Vorträge ist durchweg sehr gut. Die Konkurrenz ist zu groß für mittelmäßige Vorträge.
Für das kommende Jahr sehe ich schwarz. Es gibt nichts mehr zu verbessern und es wird wieder ein nervenzehrendes Rennen um die wenigen Plätze entbrennen. Die Hamburger können nichts mehr besser machen.
Jetzt sind die Münchener gefragt: 2 x 250 = 500! Gelingt der Export des Konzepts vom PHP Vikinger über die PHP Unconference Hamburg zur PHP Unconference Bavaria im Frühsommer 2011?
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