Als kleinen Ausgleich für die heute ausgefallene Fortsetzung der MaxDB-Serie auf dem englischsprachigen PlanetMySQL , möchte ich diesen bereits in der SAP Info erschienenen Artikel nachreichen.
Hohe Professionalität, niedrige Betriebskosten
Unter den Open-Source-Datenbanken nimmt MaxDB eine besondere Stellung ein, denn sie lässt sich bei geringen Betriebskosten für unternehmenskritische Anwendungen nutzen. Inzwischen arbeiten mehr als 3.500 SAP-Installationen mit MaxDB.
Die Eignung dieser Datenbank für SAP-Umgebungen kommt nicht von ungefähr: MaxDB wurde von SAP selbst unter der Bezeichnung SAP DB für ihre ERP-Lösungen konzipiert und optimiert. Seit Ende 2003 vermarkten die Walldorfer das Produkt gemeinsam mit dem Open-Source-Spezialisten MySQL.
Ihre Reife im Einsatz für unternehmenskritische Anwendungen stellt die Datenbank auch im Hosting-Bereich von SAP unter Beweis. Dort zeigen Erfahrungen mit mehreren hundert Servern und über 1.400 Kundensystemen, dass die Kosten für Betrieb und Wartung bei MaxDB deutlich geringer ausfallen als bei anderen für SAP zertifizierten Datenbank-Systemen.
Kostenvorteile beim Kauf
Open-Source-Software ist für Anwender gerade im Hinblick auf die Gesamtbetriebskosten besonders interessant. Das beginnt bereits bei den niedrigen Anschaffungskosten. So steht MaxDB kostenlos zum Download bereit und läuft auf einem Linux-Betriebssystem, das ebenfalls nichts kostet. Selbst Anwender, die ihre Datenbankentwicklungen nicht, wie von der General Public Licence (GPL) gefordert, offen legen wollen, kommen in den Genuss deutlicher Kostenvorteile. Sie müssen zwar die kommerzielle Version von MaxDB erwerben, sparen dabei aber nach Erhebungen der Meta Group immer noch rund 70 Prozent gegenüber anderen SAP-zertifizierten Datenbanken. Für den Einsatz in SAP-Lösungen wird die Datenbank im Verbund mit der Software geliefert, die Lizenzkosten berechnen sich im Verhältnis zum Preis des SAP-Softwarepakets. “Mit einem Anteil von drei Prozent am Gesamtpreis sind die Kosten je nach Kostengruppe um 50 bis 80 Prozent niedriger als bei den Mitbewerbern. Im Mittel ergibt sich eine Einsparung von 70 Prozent”, erklärt Patrik Backman, Director of SAP Alliance bei MySQL AB.
Langfristig wichtiger als geringe Ausgaben für die Anschaffung sind jedoch die vergleichsweise niedrigen Supportkosten und die Möglichkeit, preisgünstige Standard-Hardware einzusetzen. Nach Untersuchungen des Marktforschungsunternehmens IDC setzt sich die Total Cost of Ownership (TCO) bei Datenbanksystemen etwa zu gleichen Teilen aus Ausfallzeiten, Schulungs- und Personalkosten sowie den Aufwendungen für Soft- und Hardware zusammen.
Bei MaxDB machen die Kosten für Lizenz und Support mit nur 15 Prozent den kleinsten Posten aus. Die Aufwendungen für Personal schlagen dagegen mit 21 Prozent zu Buche. Vor diesem Hintergrund zahlt es sich aus, dass für MaxDB deutlich weniger Administratoren notwendig sind als für die anderen Datenbanksysteme, wie die Erfahrung bei SAP Hosting zeigt. Denn der Arbeitsaufwand für den Betrieb von MaxDB wird durch spezielle Lösungen verringert, die charakteristische Administrations-Aufgaben übernehmen, etwa Installation, Datensicherung, Dateiorganisation oder Performance-Ãœberwachung.
Auswahl hilft sparen
Auch bei der Konfiguration des Systems lassen sich die Kosten optimieren, da eine große Auswahl von Komponenten zur Verfügung steht. Beim Betriebssystem ist Linux die kostengünstigste Option, es eignen sich aber auch die gängigen Windows-Varianten sowie die Unix-Derivate von IBM, HP (HP-UX) und Sun.
Was die Hardware betrifft, so lassen sich preiswerte Standardplattformen etwa von AMD und Intel einsetzen. In Frage kommen sowohl 32- wie 64-Bit-Architekturen. Letztere sind dabei, sich im Datenbankgeschäft zum Standard zu entwickeln, da sie einen weit größeren Hauptspeicher unterstützen, der zur schnellen Zwischenablage häufig angefragter Daten notwendig ist. Die meisten 32-Bit-Systeme stellen einem Anwendungsprogramm maximal drei bis vier GB Adressraum zur Verfügung, der für moderne Datenbankanwendungen oft nicht reicht. Die 64-Bit-Architektur hebt diese Beschränkung auf. Zudem erlaubt sie die Verwendung eines schnellen Hauptspeichers, dessen Fassungsvermögen fast nur noch von der Kapazität des Prozessors begrenzt ist. MaxDB unterstützt dabei nicht nur Opteron und Athlon von AMD oder Intels Nocona und IA 64 (Itanium), sondern auch die Risc-Plattformen Power, PA-RISC, SPARC und True64.
Installation als Routine
Vereinfacht wird der Betrieb von MaxDB zudem durch benutzergerechte Installationsroutinen. Die Datenbank bietet dafür ein grafisches und ein konsolenbasiertes Installationstool, von denen jedes seine Vorzüge hat. Der “Installation Manager” steht auf allen Plattformen mit grafischer Oberfläche zur Verfügung. Er führt mit seiner an einen Wizard erinnernden Struktur durch die Installation. Neueinsteiger profitieren dabei von der Möglichkeit, ein Demosystem anlegen zu lassen, erfahrenen Anwendern wird aber auch der Zugriff auf Details nicht verwehrt. Insgesamt dauern Softwareinstallation, Grundkonfiguration und das Erstellen einer Datenbankinstanz mit dem “Installation Manager” lediglich knapp 15 Minuten.
Während die grafische Installation gerade für Neulinge hilfreich und komfortabel ist, schätzen Profis die Vorzüge der konsolenbasierten Werkzeuge, die eine unbeaufsichtigte Installation ermöglichen. Dazu werden dem Installationstool “SDBINST” alle benötigten Konfigurationseinstellungen per Parameter mitgeteilt, so dass der Anwender während der Installation keine Eingaben vornehmen muss.
Da alle Informationen als Parameter bereitstehen, ermöglicht die unbeaufsichtigte Installation die Einbindung in Skripte. Diese sind überall dort ein wesentliches Automatisierungsinstrument, wo Installationsaufgaben häufiger anfallen – wie etwa beim Hosting. Sie verkürzen den Arbeitsaufwand für wiederkehrende Aufgaben, beispielsweise bei der Umsetzung der Backup-Strategie, und garantieren genormte, geprüfte und reproduzierbare Abläufe.
Nach der Softwareinstallation verlangen viele Systeme eine zeitaufwändige und wissensintensive Kontrolle der Datenbankparameter. Bei MaxDB dagegen sind die benötigten Parameter übersichtlich in drei Gruppen eingeteilt – in allgemeine, erweiterte und Support-Parameter. Für die Grundkonfiguration reicht es, die 20 Werte aus der Gruppe der allgemeinen Parameter zu kennen. Aber auch die voreingestellten Werte bieten für viele Anwendungen bereits eine sinnvolle Basis.
Wenig Aufwand für Wartung
Laut IDC werden die Betriebskosten am stärksten durch Ausfälle belastet – mit 28 Prozent! Bei MaxDB unterstützt eine wartungsarme Dateiorganisation den reibungslosen Ablauf, aber auch leistungssteigernde Eingriffe. Anders als bei vielen Konkurrenzsystemen sind bei MaxDB keinerlei Reorganisationsläufe nötig, um optimalen Zugriff und minimalen Speicherbedarf zu gewährleisten. So sind für Wartungsaufgaben weder Betriebsunterbrechungen noch Administratorkapazitäten notwendig.
Hinzu kommt, dass sich, genau wie bei der Installation für alle Verwaltungsaufgaben, sowohl selbsterklärende grafische Oberflächen als auch konsolenbasierte Werkzeuge nutzen lassen. Aufgaben wie die Änderung der Datenbankgröße, können also über Skripte automatisiert werden.
Und sollten die Daten- oder Logfiles einmal doch die Speicherplatzgrenzen erreichen, muss der Betrieb dennoch nicht unterbrochen werden. Neue Datenfiles, bei MaxDB Data Volumes oder Log Volumes genannt, lassen sich jederzeit ohne zusätzliche Wartungsfenster ergänzen.
Die Leistung der Datenbank zu erhalten kann sich recht aufwändig gestalten. Auch wenn bei MaxDB Reorganisationsfreiheit und sinnvolle Parametervorgaben einen guten Durchsatz garantieren, empfiehlt es sich, mit so genannten Optimierern den schnellsten Ausführungsplan für eine SQL-Anfrage zu ermitteln.
Optimierer können Informationen zur Datenverteilung entweder während der Anfragebearbeitung ermitteln oder auf gesondert gesammelte Informationen zurückgreifen. Allerdings dauert es eine Weile, um die Statistiken zur Laufzeit zu ermitteln, so dass unter Umständen der Zeitgewinn wieder aufgehoben wird. Schneller geht es, wenn die Verteilungsinformationen bereits vorliegen. Der Nachteil: Manche Informationen veralten und können zu Fehlentscheidungen des Optimierers führen.
MaxDB kombiniert die Vorteile beider Ansätze: Bei der Optimierung von Anfragen auf einzelne Tabellen werden zur Laufzeit gesammelte Informationen verarbeitet. Verbundoperationen greifen auf gespeicherte Statistiken zurück. Für deren Pflege bietet MaxDB Hilfe an. Erkennt die Datenbank, dass die Statistiken nicht mehr den aktuellen Datenbestand widerspiegeln, fordert sie den Administrator automatisch auf, sie zu aktualisieren. Dadurch ist der Administrator von der Aufgabe befreit, den Optimierer zu warten, Datenänderungen zu überwachen und zu beurteilen, ob sie die Statistiken negativen beeinflussen könnten.
Auch zur Feinabstimmung von Datenbank, Betriebssystem und Applikation stehen spezielle Werkzeuge zur Verfügung. Außerdem lässt sich MaxDB bei Bedarf in externe Monitoring-Systeme einbinden.
Insgesamt zeigen die Erfahrungen bei den Kunden, dass sich mit MaxDB die Ausfallzeiten um bis zu 60 Prozent gegenüber anderen Systemen reduzieren lassen. Gleichzeitig sinken die Administrationskosten um mehr als die Hälfte.
Quelle: SAP Info
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